Nachdem Du nun über ein halbes Jahr clean bist, kann es sein, dass Dein Heilungsprozess ein bisschen in den Hintergrund gerät. Das ist ein großer Fehler! Denk daran, Du hast eine Krankheit, die Dir weismachen will, dass Du sie nicht hast.
Ich kenne in Palm Springs eine Wohneinrichtung, in der jeden Abend die Bewohner oder Bewohnerinnen gefragt werden: „Was hast Du heute getan, damit Deine Heilung an erster Stelle stellt?“. (Wenn es nicht viel gibt, wirst man dort natürlich nicht verurteilt, sondern motiviert bzw. gefragt, was helfen könnte.) Ich halte das für eine exzellente Frage für uns alle. Das könnte man sich glatt auf ein Kärtchen schreiben und mit einem Magneten an den Kühlschrank pinnen! In jedem Fall macht es Sinn, sich jeden Abend diese Frage zu stellen. Hier muss man auch wieder mutig sein, denn man wird sich auch hin und wieder eingestehen müssen, dass man bestimmte Vorhaben am Tag nicht geschafft hat.
Bist Du nicht zu Deinem Selbsthilfe-Treffen gegangen, weil Du lieber Sport im Fernsehen geschaut hast? Hast Du Deine regelmäßige Rückmeldung in Deinem Online-Selbsthilfeportal vernachlässigt? Hast Du Deine tägliche
Jetzt, wo es Dir besser geht und Du Dich auf die zweite Hälfte Deines ersten cleanen Jahres zubewegst, ist es wichtig dran zu bleiben und sich nicht verleiten zu lassen. Sondern die Gesundung als wichtigste Aufgabe zu begreifen. Deine Krankheit wird andauernd versuchen, Dich von Deinem Weg abzubringen, gerade jetzt wo es Dir besser geht.