Joseph Sharp: Quitting Crystal Meth
Kapitel 3 S. 35 von 99

Was Du tun kannst
Merksatz: Meine Sucht will mich tot sehen

Es kann ein guter Trick sein, wenn Du dir deine Sucht als Person vorstellst. Denk an sie als ein lebendiges Wesen, als „meine Krankheit“, die Bedürfnisse und Verlangen hat. Immer wenn Du getriggert wirst, erinnere Dich daran, dass der „Gedanke zu konsumieren“ Deine Krankheit ist - die gerade „mit Dir spricht“. Und vergiss nicht: „Meine Sucht will mich töten.“ Dieses Motto - oder eine für Dich gut passende Abwandlung davon – kann Dich bestärken, wenn sich Deine Gedanken um den Konsum drehen.

In Selbsthilfegruppen sagen die Leute oft: „Während des Treffens geht’s mir super. Nur wenn ich danach ins Auto steige, gerate ich in Schwierigkeiten. Während ich ruhig drin sitze, macht meine Krankheit draußen auf dem Parkplatz Liegestütze.“ Ich mag diese Formulierung, denn sie erinnert mich daran, dass die Krankheit zu jedem Zeitpunkt ihren hässlichen Kopf erheben kann, sogar wenn der Konsum gerade das Letzte ist, woran ich im Moment denke. Versuche jeden Gedanken an den Konsum als die Stimme Deiner Krankheit aufzufassen. “Deine Sucht“ ist ein Übel wollendes „Anderes“, das darauf aus ist Dir zu schaden. Das ist näher an der Wahrheit als Du denkst.

Deine Krankheit hält einige großartige Lügen für Dich bereit, um Dir zu sagen, dass Du jetzt, wo Du ein paar Wochen abstinent bist, Crystal „kontrolliert“ konsumieren kannst. Diese Krankheit ist auch eine der wenigen Krankheiten, die Dir einreden will, dass Du sie gar nicht hättest. Sie sagt Dir immer und immer wieder: „Du bist gar nicht richtig abhängig. Du kannst Deinen Konsum kontrollieren, wenn Du wirklich willst.“

Es wäre eigentlich zum Lachen, wenn es nicht so tödlich wäre.

Es ist entscheidend zu realisieren, dass Deine Krankheit nur eine Sache will - Dich zu zerstören. Während meines ersten Jahres sagte ich mindestens einmal am Tag zu mir selbst: „Meine Krankheit will nur eins – mich töten.