Joseph Sharp: Quitting Crystal Meth
Kapitel 3 S. 31 von 99

Konsumträume

Sehr wahrscheinlich wirst Du während dieser Zeit anfangen „Konsumträume“ zu haben. Ich hatte ungefähr ein Dutzend in den ersten vier Monaten. Vielleicht hast Du viele, vielleicht wenige. Die meisten Leute berichten, dass sie mit einem Schuldgefühl erwachen – so, als hätten sie tatsächlich konsumiert. Das ist normal. Wenn das erste Schuldgefühl vorüber ist, versuche dankbar zu sein, dass Du tatsächlich nicht konsumiert hast. Es war glücklicherweise nur ein Traum.

So ein Traum bedeutet nicht, dass Du schon mit einem Bein im Rückfall stehst. Träume sind vielmehr ein Ausdruck Deines Unterbewusstseins.

Falls Du Dich mit diesen Träumen auseinandersetzen möchtest, finde heraus, was im Traum neben dem Konsum noch los war. Wer war noch im Raum mit Dir? Hast Du gezögert, bevor Du konsumiert hast oder freudig zugeschlagen? Überleg einfach nochmal. Vielleicht schreibst Du es auf, damit Du es nicht vergisst. Dann, wenn Du das nächste Mal vom Konsumieren träumst, schau ob sich etwas verändert hat. Was sagt Dir Dein Traum über Deine Gefühle gegenüber dem Konsum? Über das, was um den Konsum herum geschieht? Sich damit tiefer auseinanderzusetzen, kann spannend und bereichernd sein.

Fast nach einem Jahr clean sein hatte ich einen Traum, in dem mir eine Meth-Pfeife angeboten wurde - ich lehnte ab, stand auf und verließ die Situation. Es war großartig, sich an diesen Traum zu erinnern, als ich aufwachte. Mein Konsumtraum war ein Nicht-Konsumtraum. Bestimmt hast Du auch irgendwann solche Nicht-Konsumträume.