Überraschend viele Crystal-Konsumierende sind gleichzeitig klinisch depressiv. Zum Teil sind sie wohl gerade deshalb in den massiven Konsum eingestiegen, um ihre Depression selbst zu behandeln. Das funktioniert eben auch anfänglich recht gut, bis all das Negative zu Tage tritt. Relativ schnell kehrt die Stimmungsaufhellung dann zum Gegenteil um. Man kann deshalb auch von einem Teufelskreis sprechen. Das Leben, was am Anfang weniger grau und hoffnungslos durch Crystal erschien, dreht sich dann ziemlich schnell nur noch um Crystal.
Wenn Du also weißt oder vermutest, dass Du eine depressive Grunderkrankung hast, dann sprich mit Deiner Ärztin oder Deinem Arzt darüber, bevor Du aufhörst. Es gibt heute gute und individuelle Therapieformen und Medikamente, die begleitend zum Crystal-Entzug verordnet werden können und die Deine Depression bis zu einem gewissen Grad unter Kontrolle halten.
In den Phasen des Runterkommens von der Crystal-Wirkung - sowie im Entzug und noch lange danach - treten Depressionen sehr häufig auf. Du solltest es Dir allerdings nicht unnötig schwer machen. Wenn Du also eine diagnostizierte depressive Störung hast und vielleicht ärztlich verordnete Medikamente nimmst, dann solltest Du sie nicht absetzen. Dein biochemisches Gleichgewicht kann jede Hilfe benötigen. Sprich in diesem Fall das Thema aber mit Deiner Ärztin oder Deinem Arzt offen an. So kann eventuell die Medikation noch optimaler eingestellt werden. Wie gesagt, nimm jede Hilfe an, die Du bekommen kannst.